Porträt des Herzogs Ulrich von Württemberg, Gemälde um 1534

Untreuer Ehemann und jähzorniger HerrscherUlrich vonWürttemberg

Herzog Ulrich von Württemberg floh, aus seinem Land verbannt, 1519 auf den Hohentwiel. Er hatte alle gegen sich aufgebracht: die verarmte Bevölkerung, die sich im Aufstand des „Armen Konrad“ zu wehren versuchte, die Landstände, den Schwäbischen Bund und nicht zuletzt seine eigene Frau.

Porträt des Herzogs Ulrich von Württemberg, Holzschnitt von Hans Brosamer, um 1540

Herzog Ulrich von Württemberg um 1540.

Späte Hochzeit und eheliche Untreue

Eine frühe Verlobung: Ulrich von Württemberg war 11 Jahre alt, seine Verlobte Sabina von Bayern 6 Jahre alt. Doch die Hochzeit ließ noch auf sich warten – er heiratete seine Braut erst mit 24 Jahren, dafür aber umso pompöser. Es war ein riesiges Fest mit 7.000 geladenen Gästen, das zwei Wochen dauerte. Seiner Frau war der Herzog jedoch nicht treu: Er unterhielt nebenher noch andere Beziehungen – unter anderem zur Tochter seines Vormunds, Ursula Thumb von Neuburg.

Residenzschloss in Bad Urach

Im Residenzschloss lebte Ulrichs Familie.

Der Herzog bezahlt die Kleider nicht

Dem Herzog fehlte es an Geld. Vor allem die Kriegszüge hinterließen einen riesigen Schuldenberg. Dies bekam auch seine Familie zu spüren. Ein großes Loch in der Staatskasse, so die Erklärung von Ulrich, führte dazu, dass er seiner Frau und den beiden Kindern ihre Bekleidung nicht bezahlte. Um seine Schulden zu begleichen erwog Ulrich eine Vermögenssteuer, belastete dann aber die arme Bevölkerung, indem er die Gewichte verringerte. Dies führte zum Bauernaufstand des „Armen Konrad“, den Ulrich mitleidslos niederschlagen ließ.

Die Ermordung Hans von Huttens durch Herzog Ulrich, Holzschnitt von Ulrich von Hutten

Herzog Ulrich erschlägt Hans von Hutten.

Sabina hat genug

Das Fass ist voll: Als Ulrich 1515 den Ehemann seiner Geliebten, Rittmeister Hans von Hutten, erschlug, hatte Sabina genug von den Eskapaden ihres Mannes. Sie beschwerte sich vor dem Landtag in Stuttgart und floh nach München. Verärgert über die  zahlreichen politischen Fehlgriffe sprach Kaiser Maximilian I. im folgenden Jahr die Reichsacht über Ulrich aus. Ulrich wurde vertrieben und floh auf den Hohentwiel – die einzige Tür, die ihm noch offen stand!

Kleiner Finger, ganze Hand

Herzog Ulrich fand auf dem Hohentwiel Zuflucht. Doch er hatte auch andere Absichten: Die mächtige Festung sollte der Ausgangspunkt für die Rückeroberung  werden. Er nötigte daher den Burgherren Hans Heinrich von Klingenberg ihm die Festung zu überlassen –  ohne aber dafür zu zahlen.

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